MAKROFOTOGRAFIE MIT PETAR SABOL

04.09.2019

MAKROFOTOGRAFIE MIT PETAR SABOL

Einer der interessanten Aspekte des Fotografenberufs ist es, die eigene Sicht der Welt vermitteln zu können. Dabei kann es sich um einen außergewöhnlichen Ort, einen erstaunlichen Sonnenuntergang oder, wie bei Sony Ambassador Petar Sabol, um Details handeln, die das menschliche Auge einfach nicht wahrnehmen kann. In unserem Artikel zeigt Petar seinen Blick durch das Makroobjektiv.

   

    

 

Petar geht an seine Makroaufnahmen von Insekten genauso heran, wie an seine anderen Tieraufnahmen: Er fotografiert die Tiere draußen in ihrer natürlichen Umgebung. Solche Bilder können extrem herausfordernd sein. Neben all den fotografischen Fachkenntnissen muss er auch wissen, wie er sich dem Motiv am besten nähert, denn Insekten können im Nu wegspringen oder wegfliegen. 

Petars vielleicht wichtigster Tipp ist, die Tiere möglichst bei Sonnenaufgang zu fotografieren.

 

 

„Wenn es Insekten kalt ist, bewegen sie sich kaum. Über Nacht gehen sie fast in eine Art Winterschlaf über. Erst wenn die Sonne sie erwärmt, werden sie aktiv. Ich muss vor Tagesanbruch am Aufnahmeort sein und meine Fotos vorbereiten, damit ich bereit bin, wenn die Sonne aufgeht.“

Haben Sie erst einmal ein geeignetes Motiv zum Fotografieren gefunden, hat die Arbeit gerade erst begonnen. Hintergrund und Licht sind genauso wichtig wie bei einer Porträtaufnahme. Petar rät, sich um das Motiv herum zu bewegen, nicht nur, um nach dem besten Blickwinkel zu suchen, sondern auch, um den Hintergrund zu berücksichtigen.

 

 

„Wenn ich mich um das Motiv herum bewege, kann ich Bilder mit einem vollkommen anderen Hintergrund und anderen Farben machen. Ich suche auch nach Dingen wie Morgentau auf Gras. Wenn die Sonne scheint, können die winzigen Wassertropfen schöne kreisförmige Unschärfeeffekte im Hintergrund erzeugen, die die Bildkomposition bereichern.“

Wenn es um die Ausrüstung geht, verwendet Petar eine Vielzahl von Objektiven, meint jedoch, dass längere Brennweiten vorteilhafter sind, da sie Bilder aus weiterer Entfernung ermöglichen und es so wahrscheinlicher ist, dass das Motiv an Ort und Stelle bleibt.

 

 

Für Makroaufnahmen verwendet Petar eine Sony α7R III, da der 42,4-Megapixel-Sensor detailgenaue Bilder ermöglicht. Die Auflösung ist jedoch nicht der einzige Aspekt. Ohne Spiegel und elektronischem Blendenverschluss kann Petar die winzigen Vibrationen vermeiden, die in einigen Fällen die Bildqualität von DSLR-Kameras beeinträchtigen. 

„Ich stelle den Fokus immer manuell ein und verwende die Focus-Peaking-Funktion der α7R III. Dann benutze ich die Fokusvergrößerung, um nur einen Teil des Bilds zu vergrößern und den genauen Fokuspunkt zu finden. Das neigbare Display ist dabei wirklich hilfreich, besonders wenn ich aus einem schwierigen Winkel fotografiere.“

 

 

Wenn Sie die Grundtechniken beherrschen, sind Sie bereit, das „Focus Stacking“ auszuprobieren. Dabei handelt es sich um eine Technik, die Makrofotografen wie Petar anwenden, um die Tiefenschärfe zu erhöhen. Das gleiche Motiv wird mehrmals fotografiert, wobei sich jeweils verschiedene Teile im Fokus befinden. Diese Bilder werden dann von einer Software zu einem Bild zusammengefügt, auf dem das Motiv von vorne bis hinten scharf zu sehen ist. Zu Beginn können Sie diese Technik manuell durchführen, es gibt jedoch Spezialausrüstung, die Sie bei dieser zeitaufwändigen Aufgabe unterstützt.

 

 

„Ich verwende elektronische Makroschienen und ein extrem robustes Stativ. Diese motorisierten Schienen bewegen meine Kamera in Mikrometer-Schritten. Mit der Steuerung kann ich die Gesamtbewegung und die Anzahl der gewünschten Schritte einstellen. Nach jedem Schritt oder jeder Bewegung nimmt die Kamera ein Bild auf. Manchmal entstehen auf diese Weise mehr als 100 oder 200 Bilder. Deshalb muss das Motiv vollkommen bewegungslos sein und es muss absolute Windstille herrschen. Nachdem ich die Bilder aufgenommen habe, kombiniere ich sie mit einer Software zu einem einzigen Bild. Ich verwende eine spezielle Software, Sie können die Bilder jedoch auch mit Adobe Photoshop zusammenführen.“

Erst wenn alle diese Aspekte vereint sind, ist Petar mit dem endgültigen Bild zufrieden. Abschließend meint er: „Es ist eine ziemlich schwierige Art der Fotografie, die viel Entschlossenheit und Geduld erfordert, aber die fertigen Bilder zeigen die Natur in ihrer reinsten Form.“

Petar ist ein Sony Europe Imaging Ambassador. Mehr über seine Arbeit finden Sie unter www.sony.de/alphauniverse.