INTERVIEW MIT MARTIN DÜRR

07.10.2018

INTERVIEW MIT MARTIN DÜRR

In unserem Interview sprechen wir mit dem Lumix Ambassador über seinen Weg zur Fotografie, seine Faszination für die Portraitfotografie und darüber, was für ihn ein gutes Portrait ausmacht.

 

Hallo Martin, wie bist du zur Fotografie gekommen und was war deine erste Kamera?

Das ist nicht leicht zu beantworten. Mein Vater war Kamera Entwicklungschef bei Agfa Gevaert in München und somit waren immer die unterschiedlichsten Kameras zum Testen zu Hause. 
Ich habe jahrelang mit und für Fotografen gearbeitet (Werbung, 3D, Compositings etc.), stand aber selbst nie hinter der Kamera. Die zufällige Begegnung mit dem amerikanischen Fotografen Clint Clemens bei einem Projekt für Jaguar war ausschlaggebend. Er hat mich (zurück) zur Fotografie gebracht. Im Frühjahr 2014 begann ich dann im Bereich Portrait Fotografie zu arbeiten.

 

    

    

 

In deiner Fotografie findet die Portrait-/Peoplefotografie einen besonderen Stellenwert. Was fasziniert dich an der Arbeit mit Menschen?

Ein Portrait "anzufertigen" ist für mich ein Handwerk, das bei jedem Shooting eine andere Herangehensweise erfordert, kein Mensch ist gleich, also kann auch kein Shooting gleich sein. Das macht die Portratit Fotografie zu einem der spannendsten Themenbereiche der Fotografie. Man muss, zum Teil in sehr kurzer Zeit, ein tiefgehendes Vertrauensverhältnis zu der Person aufbauen, welche vor der Kamera steht. Gelingt einem das, kann man sämtliche Facetten der zu portraitierenden Person "abrufen".

 

    

    

 

Was macht für dich eine besonders gutes Portrait aus?

Ein gutes Portraitbild entsteht GEMEINSAM mit der zu portraitierenden Person, der Fotograf macht das Bild ja nicht alleine. Ebenso entscheidend wie ein gutes Model, eine gute Kamera und ein erfahrener Fotograf sind die nicht offensichtlichen "Zutaten" für ein gutes Bild, wie das "richtige" Licht und die Kommunikation mit dem Model. Dies sind ebenso nicht zu unterschätzende Bausteine für ein gelungenes Portrait das in Erinnerung bleibt.

 

 

Mit welcher Lumix Kamera fotografierst du zur Zeit (weshalb?) und welche Objektive sind Standard in deiner Fototasche?

Natürlich sehr viel mit der Lumix S1R, dem 50mm 1.4 und dem 24-105 mm / 4. Ich möchte das Potential erkunden, dass die neue Kamera Linie von Lumix bietet. Speziell im Bereich People und Portraitfotografie und für unsere Workshops. Natürlich auch im Bereich HiRes Fotografie im Studiobereich. Hier kann die S1R mit einer Auflösung von 187 Megapixeln aufwarten.

Aber auch mit meinem bisherigen "Arbeitspferd" der Lumix G9. Hier hauptsächlich mit dem 42.5mm / 1.2, dem 25mm 1.4 und dem 50-200 mm Objektiv. Bei vielen Shootings hatte ich beide Kameras parallel im Einsetz um zu sehen wie der Umstieg auch unter z.T. stressigen Bedingungen ist. Fazit: das Handling ist das Gleiche, ein großer Vorteil, wenn es um Kameras der Marke Lumix geht. Jeder kommt mit den Kameras sofort klar und kann das tun was am Wichtigsten ist: Fotografieren.

 

 

Am 01. und 02. Oktober wirst du Workshops bei unseren FOTOTAGEN 2020 anbieten, powered by Panasonic Lumix. Was erwartet die Teilnehmer?

Ich bringe ein vielfältiges Programm aus Photowalks und Vorträgen mit. Wir gehen mit der Kamera raus und ich zeige euch rund um den Viktoria-Luise-Platz meine Tipps & Tricks zu den Themen „Portraitfotografie mit Available Light“, erkläre die „Modelfotografie Outdoor mit Profoto Blitzen“ und verrate euch wie „Bildgestaltung 2.0“ funktioniert.

 

 

Vielen Dank, zum Abschluss… welchen einfachen, aber wirkungsvollen Tipp hast du im Vorfeld für unsere Leser, um ihre Fotografie zu verbessern?

Kamera zu Hause lassen und Sonntags einfach mal ins Museum gehen. Die Maler haben sich oftmals unglaublich viel Mühe mit der Bildgestaltung gegeben. Davon kann man viel lernen und 1:1 auf die eigene Fotografie übertragen. Ein unglaublicher Fundus an Wissen, der quasi vor der Haustüre liegt und nur darauf wartet, entdeckt zu werden. Bei meinem Vortrag zum Thema Bildgestaltung werde ich sehr intensiv auf die einzelnen Möglichkeiten eingehen und wie man sie problemlos in die eigene Bildsprache integrieren kann.

Außerdem: Oft verwendet aber immer wieder brandaktuell: "Complexity is impressive, but simplicity is genius". Natürlich gibt es Projekte die komplexe Licht Szenarien, Make-ups, Studio Sets, und Compositings erfordern. Aber man muss die Fähigkeit beherrschen, mit wenig Mitteln herausragende Bilder entstehen zu lassen. Dann kann man sich auch an aufwändigere Themen heranwagen. Aber mein wichtigster Tip ist: lernt zu gestalten. Bildgestaltung ist das A und O für eine erfolgreiche Bildsprache.

Und: Jeder kann sie lernen. Ich zeige in meinem Workshop genau, an Hand von Beispielen, was die Grundlagen guter Gestaltung sind und wie man das verinnerlichen kann.