TEAM INTERVIEW MIT LEANDER

25.06.2025

TEAM INTERVIEW MIT LEANDER

Mit welchen Kameras arbeiten unsere MitarbeiterInnen am liebsten? Welche Ausrüstung gehört zu ihren persönlichen Favoriten und welche Trends faszinieren sie aktuell? Leander entdeckt die Welt durch den Sucher, meist mit seiner FujiFilm X100S. Die Straßenfotografie ist seine Leidenschaft, wobei er Spontanität über Perfektion stellt. Im Interview erzählt er, warum ihn die analoge Fotografie fasziniert, welche Fotografen ihn inspirieren und wie er sich in der Zukunft als Fotojournalist sieht.


Hallo Leander, könntest du uns erzählen, wie deine Leidenschaft für Fotografie entstanden ist und was deine erste Kamera war?


Obwohl mein Papa selbst Fotograf ist, habe ich mich eher durch Zufall dafür begeistern können. Vor gut zwei Jahren hat sich ein Freund eine Point-and-Shoot für Partys gekauft - den billigen, angeblitzten Look fand ich so cool, dass ich mir noch am selben Tag eine alte Nikon Coolpix gekauft habe. Seitdem gehe ich eigentlich nicht mehr ohne Kamera aus dem Haus.

Foto: @leanderlouca

Was sind deine bevorzugten fotografischen Genres oder Stile und wo findest du deine Inspiration? Hast du fotografische Vorbilder?  


Ich bin eigentlich fast nur auf der Straße unterwegs - genau dort finde ich Inspiration. Die Stadt ist ständig im Wandel, es gibt immer etwas Neues zu sehen. Alles andere, zum Beispiel hier und da mal Portraits, ist eine nette Abwechslung. Fühlt sich aber viel weniger nach „meinen“ Fotos an. Passend dazu ist für mich definitiv Henri Cartier-Bresson ein fotografisches Vorbild, weil er im Prinzip fast ein ganzes Jahrhundert fotografisch dokumentiert hat. Außerdem hat er die Streetfotografie wie wir sie heute kennen zu wesentlichen Teilen mit geprägt.

Fotos: @leanderlouca

Welche Rolle spielt die Fotografie in deinem Leben außerhalb des Berufs?


Fast alles in meinem Leben dreht sich ums Fotografieren oder hat damit zutun. Mein Job (offensichtlich) wie auch mein Studium. Da liegt es nahe, dass viele Menschen in meinem Umfeld dieses Interesse teilen. Falls zeitlich möglich, versuche ich jeden Tag fotografieren zu gehen, also die Kamera nicht nur umhängen haben, sondern bewusst in der Hand zu halten wenn ich unterwegs bin. In ein paar Jahren sehe ich mich als Fotojournalist - viel reisen, gesellschaftlich Relevantes einfangen. Dokumentarfotografie mit sozialem Fokus.

Foto: @leanderlouca

Könntest du uns etwas über die Kamera erzählen, die du derzeit verwendest und welche Objektive sind deine Standardausrüstung?


Ich benutze meine Fujifilm X100S am meisten - die ist zwar schon 12 Jahre alt, aber dafür super klein, handlich und die Bilder haben einen wunderschönen Look. Das feste Objektiv entspricht 35mm mit f/2 - also eigentlich alles was man braucht. Abseits davon habe ich eine X-Pro1, auch von Fuji.  Das 16mm f/2.8 stand lange auf meiner Wunschliste. Was mein Equipment angeht, bin ich gerade wunschlos glücklich. Und bis zur Leica dauert es halt noch ein paar Jahre.

Fotos: @leanderlouca

Wie gehst du bei der Planung und Umsetzung eines Fotoshootings oder von Projekten vor, um das bestmögliche Ergebnis zu erzielen?


Ich mache eher Reportagen oder freie Projekte. Die Planung beginnt dort im Wesentlichen vor Ort. Am Ende verläuft sowieso meist alles anders als geplant. Die Dokumentation des öffentlichen Raumes ist mein persönliches Langzeitprojekt, damit werde ich nie fertig sein. Und was auf der Straße passiert, kann dir eh keiner sagen wenn du morgens rausgehst.

Foto: @leanderlouca

Welche technischen oder kreativen Fähigkeiten möchtest du in Zukunft verbessern oder erweitern?


Generell würde ich mich gerne mehr trauen. Fremde Menschen auf der Straße zu fotografieren löst nicht nur in mir Unbehagen aus - verständlicherweise. Auch ich wäre vermutlich kurz irritiert wenn ich auf offener Straße in eine Linse gucke. Streetfotografie kann nervenaufreibend sein, negativ wie positiv.

Fotos: @leanderlouca

Was sind aktuelle Trends oder Entwicklungen in der Fotoindustrie, die du mit Interesse verfolgst, und warum?


Ich finde es toll, dass das Analoge in den letzten Jahren wieder mehr an Beliebtheit gewonnen hat. Ich fotografiere selbst überwiegend digital, aber an der Ostkreuzschule stand das analoge Fotografieren ein Jahr lang verpflichtend auf dem Stundenplan. Es ist super, um die Basics zu lernen. Und was in der Dunkelkammer möglich ist, ist wirklich verrückt. Quasi analoges Lightroom!

Foto: @leanderlouca

Vielen Dank. Zum Abschluss … gibt es für dich einen Tipp, der deine Fotografie stark beeinflusst oder dir im Besonderen geholfen hat?


Man denkt oft, dass nur teures Equipment gute Fotos macht. Aus meiner Sicht stimmt das nicht, ich würde sagen: Fast nie. Es kommt viel mehr auf das Gespür fürs Motiv an.