07.05.2025
Mit welchen Kameras arbeiten unsere MitarbeiterInnen am liebsten? Welche Ausrüstung gehört zu ihren persönlichen Favoriten und welche Trends faszinieren sie aktuell? Alia entdeckt die Welt am liebsten durch den Sucher, mal digital mit ihrer Fujifilm XT-30 II, mal analog mit einer Kamera, die schon ihrem Opa gehörte. Ihre Bilder erzählen Geschichten vom Alltag, vom Licht und vom Moment. Warum sie sich in die analoge Fotografie verliebt hat, welche Fotografin sie besonders inspiriert und wieso Spontanität für sie wichtiger ist als Perfektion – all das erzählt sie im Interview.
Hallo Alia, könntest du uns erzählen, wie deine Leidenschaft für Fotografie entstanden ist und was deine erste Kamera war?
Hallo, mein Vater hat viel fotografiert und gefilmt, solange ich mich erinnern kann, daher hatte ich früh meine erste Kamera in der Hand, zuerst eine kleine Digitalkamera von Lumix und dann meine erste richtige Kamera, eine Nikon-Bridgekamera, ich glaube die Coolpix B700. Fotografie hat immer eine Rolle in meinem Leben gespielt, wenn auch lange eher eine Nebenrolle - ich habe einfach drauflos geknipst und festgehalten, was mir gefallen hat, ohne mir große Gedanken über technische Aspekte zu machen. Ich würde sagen, zur großen Leidenschaft wurde es erst im Laufe des letzten Jahres, als ich die alte Analogkamera meines Vaters bekommen habe. Und spätestens mit dem Start meiner Ausbildung hier bei Foto Meyer ist Fotografie nicht mehr wegzudenken.
Was sind deine bevorzugten fotografischen Genres oder Stile und wo findest du deine Inspiration? Hast du fotografische Vorbilder?
Das bin ich selbst noch am Herausfinden, gerade probiere ich mich in allem möglich aus. Bisher machen mir vor allem Portraits und Stillleben Spaß, Street geht aber auch immer, da suche ich einfach auf meinem Weg durch die Stadt nach Alltagsinspiration. Besonders angetan hat es mir die Analogfotografie, wozu mein Opa mich mit inspiriert hat, der viel fotografiert und in seinem kleinen Kellerlabor selbst entwickelt hat. Ein weiteres, von mir erst vor kurzem entdecktes Vorbild ist Imogen Cunningham - ihre Stillleben und Botanicals gefallen mir sehr und bringen mir die Bedeutung von Licht im Foto näher, und ihre experimentellen Portraits motivieren mich, einfach mal auszuprobieren.
Welche Rolle spielt die Fotografie in deinem Leben außerhalb des Berufs?
Wie für viele Menschen ist Fotografie auch für mich ein Mittel der Dokumentation. Ich versuche Momente einzufangen, die etwas in mir auslösen. Mit Fotografie dokumentiere ich meinen Blick auf die Welt um mich herum, und wie ich die Dinge sehe. Seit ich mehr fotografiere laufe ich mit offeneren Augen durch mein Leben, aufmerksam für das, was um mich herum geschieht oder einfach ist. Dadurch werde ich oft zu Ideen für neue Projekte angeregt - Fotografie ist für mich kreatives Outlet und Inspirationsquelle in einem.
Könntest du uns etwas über die Kamera erzählen, die du derzeit verwendest und welche Objektive sind deine Standardausrüstung?
Digital fotografiere ich mit einer Fujifilm XT-30 II + 15-45mm. Als Anfängerin hat mich die Kamera wegen ihrer guten Bedienbarkeit mit den Rädchen angesprochen und ich mag den Analog-Look von Fuji. Das Objektiv ist ein guter Allrounder zum Einstieg, demnächst möchte ich aber auf eine Festbrennweite umsteigen, vielleicht das XF-35mm/1,4. Analog fotografiere ich aktuell meist mit einer Yashica TL-Super + 50mm/1,8, die ich bei uns im Laden gekauft habe. Außerdem übe ich mich seit kurzem mit der Mamiya 645 meines Opas und habe mich sehr schnell in die Kamera verliebt, auch wenn sie leider gern immer mal wieder ihr eigenes Ding macht.
Wie gehst du bei der Planung und Umsetzung eines Fotoshootings oder von Projekten vor, um das bestmögliche Ergebnis zu erzielen?
Eher spontan. Mein erstes richtiges fotografisches Projekt wartet noch darauf erdacht zu werden, im Moment mache ich einfach wie ich Lust habe und da hilft es mir die Kamera immer dabei und griffbereit zu haben. Bei Kunstprojekten generell beginne ich immer gerne mit einem Brainstorm in Form von Skizzen, Bildern und Stichworten. Vor allem ist mir wichtig, genug Zeit einzuplanen, um mir selbst Raum für Fehler und Neuversuche zu lassen und so den Druck rauszunehmen.
Welche technischen oder kreativen Fähigkeiten möchtest du in Zukunft verbessern oder erweitern?
Ich bin noch nicht allzu lange dabei, und wahrscheinlich reicht ein Leben nicht aus, um sich alles anzueignen, was es über Foto zu wissen gibt. Aber für den Moment möchte ich mehr über Licht lernen und wie ich es beim Fotografieren einsetze. Photoshop und Bildbearbeitung stehen aber auch ganz oben auf der Liste.
Was sind aktuelle Trends oder Entwicklungen in der Fotoindustrie, die du mit Interesse verfolgst, und warum?
Ich finde es spannend zu sehen, welche Menschen sich für Analogfotografie begeistern - auch viele junge Leute, die Gefallen daran finden, Fotografie zu entschleunigen. Ich merke auch bei mir selbst, dass ich mir viel mehr Gedanken um meine Motive und Bildkomposition mache, als wenn ich digital unterwegs bin - da knipse ich oft auf gut Glück und wundere mich dann, warum ich meine Filmfotos lieber mag. Es ist schön, sich Zeit zu lassen und sich auf die fertig entwickelten Bilder zu freuen.
Vielen Dank. Zum Abschluss … gibt es für dich einen Tipp, der deine Fotografie stark beeinflusst oder dir im Besonderen geholfen hat?
Meine Fotografie und ich sind noch am Anfang und oft fühle ich mich überfordert und zweifele an mir, traue mich nicht anzufangen. Aber das ist Quatsch, das allerwichtigste ist genau das - anfangen und machen, sich auch Fehler erlauben, um daraus zu lernen. Und noch ein Tipp, mir hilft es, von anderen fotobegeisterten Menschen umgeben zu sein, man inspiriert sich einander und es ist ansteckend!