INTERVIEW MIT SASCHA SCHÜRMANN

03.02.2023

INTERVIEW MIT SASCHA SCHÜRMANN

Sascha Schürmann zeigt euch beim Nikon Experience Vlogging & Video Day, am 4. März, wichtige Tipps & Tricks dazu, wie man Videos für unterschiedliche Zwecke erstellt. In unserem Interview erfahrt ihr, was ihn am Filmemachen interessiert und was er am Experience Day mit euch vorhat.

  

Hallo Sascha, was war deine erste Kamera und wie bist du zur Videografie gekommen?

Die erste Kamera war natürlich die Familienkamera – eine Minolta XE5 mit einem 50er.

Meine erste Berührung mit dem Thema Video hatte ich durch einen NPS-Video-Workshop. Das war 2013. Hier hat mir das NPS-Team sehr engagiert die Grundlagen des Filmens nähergebracht. Aber so richtig ging es kurz danach los. Ein Kollege fragte mich, ob ich Interesse hätte, für ein Unternehmen, für das er fotografierte, parallel Videos zu drehen. Daraus entstand eine mehrjährige Zusammenarbeit mit vielen großartigen Jobs.

 

Foto: Sascha Schürmann

 

Du bist für viele große deutsche Institutionen und Unternehmen unterwegs. Wo liegt für dich der besondere Reiz in der Corporate Fotografie und Videoproduktion und wie hast du den Einstieg in diese Nische geschafft?

An der Corporate Foto- und Videografie gefällt mir besonders der Umgang mit den unterschiedlichsten Menschen, der Blick hinter die Kulissen und die Abwechslung bzw. Vielseitigkeit der Arbeit. Die Bandbreite der Aufgaben und die damit verbundene Mischung aus Kreativität und Technik – ein Traum. Das reicht von Interviews, Portraits, Aufnahmen von Anlagen über mehrmonatige Zeitrafferaufnahmen und aufwendige Produktionen mit vielen Beteiligten. Für mich ist es oft wie bei der „Sendung mit der Maus“ - nur im echten Leben. Hinzu kommt, dass ich beim Videodreh viel mehr im Team arbeite als in der Fotografie.

Mein Einstieg waren Empfehlungen und die Bereitschaft, ständig dazuzulernen.

 

Foto: Sascha Schürmann
Foto: Sascha Schürmann
Foto: Sascha Schürmann

 

Durch den Trend, dass Videos und Filme eine immer größere Bedeutung in unserem Alltag einnehmen, setzen sich auch mehr und mehr Fotografen mit den Videofunktionen ihrer Kamera auseinander. Wo liegen für dich die besonderen Herausforderungen beim Einstieg in die Videografie?

Foto und Video sind technisch gesehen so dicht beieinander wie nie zuvor. Die Kameras bieten einen direkten Wechsel von Foto zu Video und das beides in einer top Qualität.

Ich denke, die Herausforderung liegt mehr im Umgang bzw. in der Nutzung der unterschiedlichen Medien als in der Erstellung. Bei der Fotografie sind wir es gewohnt, direkt ein „fertiges“ Bild zu haben, das wir schnell nutzen können. Beim Video kommen oft weitere Faktoren wie Story, Ton und Schnitt dazu, bevor man etwas vorzeigen kann. Für viele Menschen ist es herausfordernd, die unterschiedlichen Bereiche beim Filmen abzudecken und zusammenzuführen.
Dabei ist aus meiner Sicht Video eine großartige Erweiterung, um mit Bildern etwas zu erzählen. Man bekommt so viele zusätzliche neue Möglichkeiten.

 

 

Am 4. März bist du bei uns für den Nikon Experience Vlogger & Video Day. Worauf dürfen sich die Besucher freuen?

Auf eine kleine Einführung mit ein paar Grundlagen und Tipps aus der Praxis. Die Teilnehmenden können ausprobieren und unter Anleitung eigene praktische Erfahrungen sammeln. Hierbei fließt Bekanntes aus der Fotografie direkt in die ersten, selbst gedrehten Clips ein. Aber auch Tipps zur Nikon Ausrüstung kommen nicht zu kurz und vieles kann vor Ort getestet werden.

 

 

Mit welcher Kamera filmst du zurzeit und wo liegen für dich die Vorteile bei deinem Set-Up? (Gern genauer aufzählen, mit welcher Kamera und Objektiven du fotografierst)

Ich nutze neben der Nikon Z6 II vorwiegend die Nikon Z9. Mit der Z9 habe ich für mich das Beste aus der Foto- und Videowelt in einem Gerät, was mir das Hybride arbeiten extrem vereinfacht. Und dabei habe ich sogar noch Reserven, die ich im Moment noch gar nicht nutze. Bei den Objektiven nutze ich je nach Auftrag verschiedene Z-Festbrennweiten und besonders gern das AF-S NIKKOR 105 mm 1:1,4, aber auch die 2,8er Nikkor-Z-Zoomobjektive 24-70mm und 70-200mm kommen immer öfter zum Einsatz. Gerade auf Reisen oder bei kleinen Produktionen muss die Ausrüstung für mich kompakt und übersichtlich bleiben.

 

Foto: Sascha Schürmann

 

Gibt es für dich ein besonderes Shooting, an das du dich gern erinnerst, bzw. das für dich eine außergewöhnliche Herausforderung war?

Besonders war für mich ein Dreh mit einem Gabelstapler in der Basilika Sankt Peter im Vatikan. Nach einiger Wartezeit vor und im Vatikan musste alles sehr schnell gehen. Und während der Papst auf dem Petersplatz sprach, hatte ich kurz die Gelegenheit, den Fahrer mit seinem Fahrzeug bei der Arbeit zu filmen.

Eine weitere Herausforderung für mich ist oft, die unterschiedlichen Tätigkeiten unter einen Hut zu bekommen. Dabei fühle ich mich manchmal wie ein Straßenmusikant, der fünf verschiedene Instrumente gleichzeitig spielt. Zum Glück sind es bei mir keine Musikinstrumente, dafür aber Menschen, Kameras, Ton, Licht, Drohne etc. Umso mehr freue ich mich jedes Mal, wenn am Ende alles harmonisch zusammenpasst.

 

Foto: Sascha Schürmann

 

Hast du einen Tipp zur Videografie, den du unseren Lesern vorab verraten magst?

Denk weniger an Technik – denk mehr an Bild und Story.

Eine häufige Frage: „Ich möchte jetzt auch Videos machen. Ich habe aber noch keinen Gimbal und noch keine Drohne. Was benötige ich als Erstes, um anfangen zu können?“
Meine Antwort: „Eine Idee und eine Kamera. Fang einfach an und beim Machen merkst du bald, was du dir wirklich zusätzlich anschaffen musst.“ Ich habe auch gern viel Ausrüstung, aber oft zieht sie bei der Arbeit zu viel von meiner Aufmerksamkeit.

Daher erst einmal Anfangen und der Rest kommt automatisch.