DIE STORY HINTER DEM BILD, TEIL 1

02.03.2019

DIE STORY HINTER DEM BILD, TEIL 1

Wie ist das Bild entstanden und mit welcher Kamera wurde fotografiert? Wir haben den Gewinnern unseres letzten Fotowettbewerbs "Dein Bild des Jahres 2018" Fragen zu ihren Bildern gestellt. Hier lesen Sie die Antworten!

 

Stephanie Hagenstein, 1. Platz

 

 

Mit welcher Ausrüstung haben Sie ihr Beitragsbild fotografiert?

Dieses Foto habe ich mit meiner Canon 5DII und einem 35mm-Objektiv der Sigma Art Serie aufgenommen. Um damit abzutauchen, habe ich ein Unterwassergehäuse der Marke Ewa Marine benutzt. Da ich unheimlich schnell friere, würde ich den Neoprenanzug, den ich währenddessen trug, ebenfalls zu meiner verwendeten Ausrüstung zählen.

 

Wie kam es zu dieser Aufnahme? Ist das Bild eher spontan entstanden oder wurde es vorher geplant? Was haben Sie in ihrer Planung an Überlegungen mit einbezogen?

Interesse daran Unterwasser zu fotografieren, hatte ich bereits sehr lange. Allein das Element Wasser zieht mich schon mein Leben lang an. Irgendwann genügte es mir nicht mehr mir nur auszumalen, wie es sein könnte. Ich wollte abtauchen und es ausprobieren! Einzig notwendig dafür war ein klarer See, den ich in Berlin aber leider nicht finden konnte, weshalb sich das Projekt verzögert hat.

Was mich letztlich so sehr an Unterwasserportraits reizt, sind die scheinbare Schwerelosigkeit und die Einfachheit. Man sieht auf den Bildern nicht viel und doch strahlen sie etwas besonderes, vielleicht sogar magisches, aus. Die meisten meiner Fotografien entstehen situativ, so auch in diesem Fall.

Constanze, mein Model, und ich haben vorher ein wenig ausprobiert, um zu schauen was möglich ist und was nicht. Natürlich haben wir einige Posen zuvor besprochen, doch geplant war nichts. Das liegt vielleicht daran, dass ich gestellte Portraits eher meide und Menschen am liebsten so ablichte, wie sie sind, bzw., wie ich sie in dem Moment sehe.

 

Gab es eine besondere Schwierigkeit in der Erstellung der Aufnahme? Haben Sie sich an etwas Neuem ausprobiert? Gab es eine besondere Lichtsituation?

Tatsächlich habe ich unterschätzt, wie schwierig es sein kann, unter Wasser zu fotografieren. Es ist recht anstrengend zu Schwimmen und zugleich konzentriert bei der Sache zu bleiben. Schließlich will man die Kamera halbwegs still halten, sein Motiv im Blick haben und vermeiden Wasser zu schlucken oder in die Nase zu kriegen. Auch für Constanze war es herausfordernd sich über Wasser zu halten und gleichzeitig bei diversen Bewegungen und Posen entspannt zu wirken. Ich hatte mich im Nachhinein ebenfalls in die Rolle des Models begeben und weiß daher gut, was Constanze geleistet hat. Zusätzlich war das Unterwassergehäuse auf gewisse Weise benutzerunfreundlich.

Ich mag es sehr, die Kontrolle über meine Kameraeinstellungen zu haben, aber in diesem Fall, blieb mir nichts anderes übrig, als die Einstellungen vorweg festzulegen. Ich musste darauf vertrauen, dass es passt. Es blieb mir nicht viel mehr zu tun, als den Auslöseknopf der Kamera zu bedienen. Selbst das klappte nicht immer so ganz.

Da ich es generell bevorzuge, mit natürlichen Lichtquellen zu arbeiten, konnte ich mich gut mit dem Sonnenlicht arrangieren. Ungewöhnlich war, dass das Licht fast ausschließlich von oben kam und außer vom Model selbst, von nichts reflektiert wurde. Letzten Endes verhilft die Lichtsituation meiner Meinung nach dem Bild dazu, sich von "gewöhnlichen Outdoorportraits" abzuheben.

 

Gibt es noch etwas, was Sie zu diesem Bild sagen möchten... z.B. eine Geschichte, die Sie mit uns teilen mögen?

Leider kann ich mit keiner besonderen Hintergrundgeschichte dienen. Ich möchte an dieser Stelle viel mehr Constanze für ihre Ausdauer und den schönen Tag danken. Allen Fotografieinteressierten lege ich ans Herz, die eigenen Ideen umzusetzen, egal wie viel Mühe dahinter steckt. Am Ende fühlt es sich fantastisch an, geschaffen zu haben, was man sich vorher nur vorzustellen vermochte. Ich jedenfalls kann es kaum erwarten diesen Sommer wieder abzutauchen und kreativ zu werden.

 

 

Ronny Bohnert, Auswahl

 

 

Mit welcher Ausrüstung haben sie ihr Beitragsbild fotografiert?

Das Foto wurde mit einer Sony a7rII und einem Canon 24-105 mm Objektiv fotografiert. Dazu kam ein Graufilter ND 3,0 des Herstellers Haida, um die Bewegungsunschärfe im Bild festzuhalten. 

 

Wie kam es zu dieser Aufnahme? Ist das Bild eher spontan entstanden oder wurde es vorher geplant? Was haben Sie in ihrer Planung an Überlegungen mit einbezogen?

Für dieses Foto war etwas Vorplanung von Nöten, da die großen Kreuzfahrtschiffe nicht sehr oft durch den Giudecca Kanal fahren. Auf der Webseite des Kreuzfahrt-Terminals in Venedig lässt sich gut ablesen, wann ein Kreuzfahrtschiff an- oder abfährt. Anschließend musste nur noch der richtige Fotospot gesucht werden und dann hieß es warten, bis das Schiff an mir vorbei fuhr.

 

Gab es eine besondere Schwierigkeit in der Erstellung der Aufnahme? Haben Sie sich an etwas Neuem ausprobiert? Gab es eine besondere Lichtsituation?

Die Schwierigkeit lag darin, dass für diesen Schuss nur eine Chance bestand. Das Timing musste genauso stimmen, wie die richtige Belichtungszeit, die sich eher aus Erfahrungswerten heraus ergab. Da ich bereits mehrere Kreuzfahrtschiffe aufgenommen habe, weiß ich in etwa, mit welcher Geschwindigkeit solch ein Schiff durch den Kanal gezogen wird.

 

Gibt es noch etwas, was sie zu diesem Bild sagen möchten... z.B. eine Geschichte, die sie mit uns teilen mögen?

So großartig ich diese riesigen Kreuzfahrtschiffe als Fotomotiv finde, so froh bin ich auch, dass sie ab 2019 wahrscheinlich nicht mehr durch den Giudecca Kanal in Venedig fahren dürfen, sondern zukünftig außen rum in einen anderen Hafen einlaufen müssen. Das ist zwar schade für die Fotografen, aber wesentlich gesünder für diese tolle Stadt!

 

 

Christian Schneider, Auswahl

 

 

Mit welcher Ausrüstung haben sie ihr Beitragsbild fotografiert?

Meine Standardausrustung ist die Canon 5D Mark IV sowie meine lichtstarken Brennweiten. Dieses Bild ist mit dem 24mm 1.4 von Canon geschossen worden.

 

Wie kam es zu dieser Aufnahme? Ist das Bild eher spontan entstanden oder wurde es vorher geplant? Was haben Sie in ihrer Planung an Überlegungen mit einbezogen?

Das Bild wurde als wage Idee geplant. Eine genaue Location gab es aber vorher nicht. Die Fotografie ist Teil einer Fotoreihe von mir, die ich zur Zeit probiere als Ausstellung unterzubringen. Dabei fotografiere ich Tanz jeweils an einem bestimmten Ort in Berlin und dem dazugehörigen U-Bahnhof. Diese Stadt ist für mich auf unterschiedlichen Ebenen ganz eigen.

Ich habe aktiv nach Tänzer_innen gesucht. Mit Maria habe ich dann einen Treffpunkt am U-Bahnhof ihrer Nähe ausgemacht. Der Rest entstand spontan und die Bahn hatte auch ein gutes Timing. Bahnhöfe bieten sich, aufgrund ihrer Flucht, besonders für solche Motive an.

 

Gab es eine besondere Schwierigkeit in der Erstellung der Aufnahme? Haben Sie sich an etwas Neuem ausprobiert? Gab es eine besondere Lichtsituation?

Das Licht kam indirekt durch die Scheiben des Bahnhofs, was das Bild angenehm weich gezeichnet. Schwierig ist beim Tanz immer das Timing. Da hilft mir Gottseidank, dass ich selbst keine zwei linken Füße habe und selbst tanze. Ich löse nur ein Foto aus. Keine schnelle Serie, sondern ein Bild am höchsten Punkt des Sprungs.

Ein Bahnhof ist immer voll in Berlin. Das erfordert etwas Geduld und man hat nur wenige Versuche.

 

Gibt es noch etwas, was sie zu diesem Bild sagen möchten... z.B. eine Geschichte, die sie mit uns teilen mögen?

Die Tänzerin Maria ist eine italienische Balletttänzerin. Das Kennenlernen neuer und spannender Persönlichkeiten schafft für mich zusätzliche Motivation für meine Serie. Ich möchte die Serie gerne weiter fortführen und vielleicht schaffe ich es, die Bilder noch an den einen oder anderen Ort auszustellen. Gerne urban, gerne Berlin.

 

 

Maximilian Jentsch, Auswahl

 

 

Mit welcher Ausrüstung haben sie ihr Beitragsbild fotografiert?

Aufgenommen wurde das Bild mit einer Nikon D7000 und dem Nikkor AF-S DX 35mm f/1.8 G

 

Wie kam es zu dieser Aufnahme? Ist das Bild eher spontan entstanden oder wurde es vorher geplant? Was haben Sie in ihrer Planung an Überlegungen mit einbezogen?

Das Bild entstand eher spontan, während eines Fotowalks, der als Workshop angeboten wurde, im Rahmen der Fototage 2018. Es galt das Fotomodell in Szene zu setzen. Vorab wurde bereits auf eine wirkungsvolle Szenerie geachtet und besonderes Augenmerk auf Komposition, Farbe und Licht gelegt.

 

Gab es eine besondere Schwierigkeit in der Erstellung der Aufnahme? Haben Sie sich an etwas Neuem ausprobiert? Gab es eine besondere Lichtsituation?

Shanon stellte sich als wahrer Glückstreffer dar, sie passte wunderbar zum urbanen Flair der Stadt und ist sehr fotogen. An dieser Stelle noch mal vielen Dank an dich, Shanon! Es konnten von der Gruppe zahlreiche tolle Bilder eingefangen werden, was auch nicht zuletzt an den idealen Wetterbedingungen lag. Das herbstliche Sonnenlicht verschaffte den Bildern den letzten Schliff.

 

Gibt es noch etwas, was sie zu diesem Bild sagen möchten... z.B. eine Geschichte, die sie mit uns teilen mögen?

Ich hoffe weiterhin auf zahlreiche aktive Workshops während großer Veranstaltungen wie den Fototagen von Foto Meyer. Es ist eine Klasse Gelegenheit, um sich untereinander auszutauschen, Tipps und Tricks weiterzugeben und mit tollen Modells zu arbeiten! Ohne solche Events wäre dieses Bild wohl nicht entstanden.