INTERVIEW MIT RADOMIR JAKUBOWSKI

07.09.2019

INTERVIEW MIT RADOMIR JAKUBOWSKI

Seitdem Radomir Jakubowski 9 Jahre alt ist, brennt er für die Naturfotografie. In unserem Interview spricht der Canon Ambassador über seine fotografischen Anfänge und dem besonderen Reiz davon, in der Wildnis unterwegs zu sein.

 

Hallo Radomir, erinnerst du dich noch an deine erste Kamera?

Erinnern? Sie steht bei mir in der Vitrine. Es ist eine einfache, analoge Fixfokuskamera, ein Geschenk meiner Oma, mit der ich bereits im Alter von 9 Jahren mit der Fotografie begonnen habe. Später wurde das Ganze professioneller, mit einer alten, manuellen SLR Ausrüstung von meinem Vater und dann, mit 15, habe ich meine erste 4Mpix Kamera erworben, eine Canon PowerShot G3 und seitdem bin ich mit Canon glücklich unterwegs.

 

 

Du bist heute selbstständiger Naturfotograf. Wie fing es bei dir an mit der Fotografie und wie war der Weg zur Selbstständigkeit, bzw. zum professionellen Fotografen?

Seitdem ich denken kann, brenne ich für Natur, als später dann die Fotografie dazu kam, war klar, was daraus wird. Schnell habe ich mich nur noch auf Naturfotografie konzentriert, bereits in der Schule. Später während meines BWL Studiums hatte ich die Möglichkeit mich voll mit der Fotografie zu beschäftigen und als sich mein Studium seinem Ende näherte hatte ich bereits ein breites Netzwerk, meinen Blog und viele Artikel und auch mein erstes Buch publiziert.

Heute wie damals investiere ich immer 100 % Leidenschaft in meine Arbeit. Als dann die Entscheidung anstand, ob ich von der Fotografie leben möchte, habe ich von heute auf morgen mein Studentenleben weitergeführt und mein Business weiter auf- und ausgebaut und stärker monetarisiert. Wobei für mich Werte und Freude an der Fotografie immer im Vordergrund stehen und nicht der rein monetäre Erfolg.

 

 

Wo liegt für dich der besondere Reiz in der Naturfotografie und was versuchst du den Teilnehmern deiner Outdoor-Fotoworkshops zu vermitteln.

Freude, Nachhaltigkeit, Naturschutz, Authentizität und draußen sein.

Naturfotografie gibt mir die Möglichkeit Zeit draußen zu verbringen und mich den, für mich, schönen Dingen zu widmen. Ich kann meinem Umfeld, das Schützenswerte an der Natur zeigen und auch selber meinen Beitrag zu Naturschutzprojekten leisten. Gleichzeitig bereitet es mir einfach Freude und nur, wenn man begeistert ist, kann man etwas bewegen.

Meine Kursteilnehmer sind meist stark fortgeschritten. Wir widmen uns bestimmten Facetten der Naturfotografie und ich unterstütze dabei, sich individuell weiterzuentwickeln. Dabei ist Freude und Begeisterung extrem wichtig. Jede Gruppe hat eine Eigendynamik und gemeinsam haben wir tolle Bildideen und setzen diese entsprechend um. Gleichzeitig arbeiten wir daran, authentisches Bildmaterial aufzunehmen, also das Bild bereits perfekt auf den Sensor zu bannen und nicht durch Nachbearbeitung zu erzeugen.

 

 

Die Naturfotografie hat viele unberechenbare Komponenten. Wie gehst du damit um und magst du uns von einer Episode erzählen, in der es vielleicht mal nicht so gut lief?

Das mag eventuell für den Außenstehenden so wirken, aber in Wahrheit ist es immer toll draußen und egal was passiert, hinterher war es ein geiles Erlebnis. Egal, ob Hagel, Blizzard oder strahlende Sonne, man muss nur das finden, was bei diesem Wetter begeistert.

Eine schöne Episode: Herbst in den Bergen Norwegens, mein Kumpel und ich sind mit einem kleinen Bus in ein Militärgebiet in den Bergen gereist und haben dabei einen niederländischen Fotografen kennengelernt. Wegen der schönen Lichtsituationen haben mein Freund und ich natürlich den letzten Bus verpasst. Um diese Jahreszeit ist mit Temperaturen um den Gefrierpunkt zu rechnen. Wir haben uns also auf den Rückweg gemacht und wussten, heute Nacht müssen wir noch über 20 km Rückweg rechnen, da wir in unserer 20 kg schweren Ausrüstung keine Biwaksachen dabei hatten. Nach der Querung des letzten Flusses in der Dämmerung, waren wir bis zur Hüfte durchnässt und begannen den weiteren Rückmarsch entlang einer kleinen Militärstraße, mit den Kopflampen. Nach etwa einer Stunde stand auf einmal ein Kleinwagen in diesem Gebiet, das nicht befahren werden, durfte und der Niederländer, den wir morgens kennengelernt haben, stand vor uns. Er hatte gemerkt, dass wir nicht rechtzeitig herausgekommen waren und hat dafür gesorgt, dass wir sicher heimkehren konnten. In solchen Situationen lernt man immer wieder neue Menschen und Freunde kennen, die das Leben bereichern.

 

 

Erzähl uns, welche Kameras und Objektive du von Canon benutzt und weshalb Canon die Marke deiner Wahl ist?

Canon hat die tollsten Farben und die größte Objektivpalette. Ich gehöre tatsächlich zu den Fotografen, die sehr technikverliebt sind und auch sehr spezielle Objektive wie Tilt/Shift Objektive, Fisheyes und Lupenobjektive kaufen.

Meine Lieblingskameras sind die Canon EOS R3 und die Canon EOS R5.

Dazu kommen meine drei Lieblingsobjektive, die immer dabei sind: Canon EF 4,0 16-35 mm L IS; Canon EF 4,5-5,6 100-400 mm L IS II und Canon EF 2,8 400 mm L IS III. Dann noch die Objektive, die für mein Projekt erforderlich sind.

Die beiden genannten Zoomobjektive liefern hervorragende optische Qualität, top AF und Bildstabilisator, zu einem fairen Preis. Das Canon 2,8 400 mm L IS III ist ein Spezialist, für meine Art der Fotografie aber eines der meistbenutzten Objektive. Mit 2X Telekonverter sehr flexibel einsetzbar, technisch über jeden Zweifel erhaben und mit unter 3 kg Eigengewicht, angenehm leicht.

 

 

Vielen Dank, zum Abschluss… Welchen einfachen, aber wirkungsvollen Tipp hast du für unsere Leser, die in der Natur vielleicht selbst Bilder machen möchten?

Geht morgens und abends raus, zum Sonnenaufgang und Sonnenuntergang ist das Licht am schönsten.

Probiert eure innere Stimme zu finden, die euch begreiflich macht, warum Ihr euch für diesen Ort oder die Situation begeistert. Stellt euch die Frage, wie Ihr das in einem Bild einfangen könnt und fangt erst dann mit dem Fotografieren an.