INTERVIEW MIT NICOLE OESTREICH

15.04.2016

INTERVIEW MIT NICOLE OESTREICH

Nicole Oestreich sitzt im Zirkus am liebsten vorn, zwischen den Kindern, so nah wie möglich an den Artisten. Mit ihrer Kamera ist sie stets auf der Suche danach, die Leidenschaft der Darsteller in der Manege festzuhalten und für den Betrachter ihrer Bilder wiederzugeben. Ausgestattet mit der neuen PENTAX Vollformatkamera, der PENTAX K-1, besuchte die Fotografin vor Kurzem den “Circus Flic Flac”. Nehmen Sie Platz, in der ersten Reihe!

 

Hallo Nicole, du hast erst 2010 angefangen, zu fotografieren, von Anfang an aber mit einer Pentax. Bereits nach so kurzer Zeit hast du viele interessante Aufträge erhalten, einige Preise bei Fotowettbewerben gewonnen, z.B. Silber für eine bundesweite Ausschreibung zum Thema Fremdkörper, und wirst auf der Webseite von Pentax vorgestellt. Wie bist du so schnell erfolgreich geworden und wie hat dir das Pentax System dabei geholfen?

Die erste Kamera, die ich bewusst in den Händen gehalten habe, war eine Pentax. Warum ich bei der Marke geblieben bin? Weil die Kameras das tun, was ich möchte und ich sie blind bedienen kann. Es überrascht mich immer wieder, wie gut ich als Team mit diesen Kameras funktioniere.

Zu dem Punkt erfolgreich geworden… es passiert tatsächlich alles sehr schnell und überrascht mich selber jeden Tag von Neuem. „Wer nicht wagt, der nicht gewinnt!“, das war von Anfang an der Gedanke, der dazu geführt hat, dass ich an den ersten Wettbewerben und Ausschreibungen teilgenommen habe. Die richtige Portion Glück hatte einen großen Anteil an der weiteren Entwicklung. Für mich ist tatsächlich die Wartezeit das Spannendste, wenn man an Wettbewerben teilnimmt. Bei den Erfolgen werde ich dann eher still, weil ich es selber nicht fassen kann.

 

   

 

Du hast für den chilenischen Zirkus-Artisten El Kote Bilder gemacht und scheinst seitdem eine Leidenschaft für Artisten entwickelt zu haben. Was fasziniert dich daran, diese Künstler zu portraitieren?

El Kote war die erste Person, die ich in absoluter Schärfe dargestellt habe. Als ich damals am Rechner die Bilder betrachtet habe, überraschte mich selbst, was ich in meinen Bildern sah. Zusätzlich zu diesem eindrucksvollen Menschen konnte ich deutlich die Leidenschaft in seinen Augen erkennen. Ein wenig habe ich vielleicht sogar mich selbst in diesen Bildern wiedergefunden.

Bei Artisten sieht man sofort, ob sie das was sie tun aus Leidenschaft oder nur zur Selbsterhaltung machen. Zu manchen Artistenfotos, die ich geschossen habe, finde ich nach wie vor keinen Zugang, weil mir deren Leidenschaft fehlt.

Zu El Kote, also José… ist sehr sehr schnell eine tiefe Freundschaft entstanden, die ich nicht missen möchte. Wir sehen uns mindestens zweimal im Jahr und jedes Mal gibt es neue herrliche Bilder von ihm. Durch José bin ich dann ein wenig in die Artistenszene reingerutscht.

Was mich an den Artisten fasziniert? Jeder Einzelne von ihnen ist wie ein Zauberer. Sie lassen einen das hier und jetzt komplett vergessen. Sie holen einen aus dem Alltag heraus, fern vom Stress. Sie sind wahrlich ganz besondere Menschen und es inspiriert mich, den Glanz in ihren Augen zu sehen. Einen dicken Kuss und ein Lächeln an all meine Artisten... José, Ana, Marin, Triny und Agneska.

 

    

 

Vor Kurzem warst du wieder in einem Zirkus unterwegs, um die brandneue Pentax Vollformatkamera K-1 zu testen. Erzähl uns doch bitte über deine Erfahrungen mit dieser Kamera.

Sie ist der Wahnsinn – so unglaublich schnell, direkt und das trotz der großen Herausforderung, die das Fotografieren im Zirkus stellt. Das knappe Licht und ständig wechselnde Lichtquellen: von Spot auf Low, von Rot auf Grün usw. Nicht zu vergessen der Nebel und die unglaubliche Geschwindigkeit der Artisten. Nach 8 Stunden Zirkus Flic-Flac im Dauereinsatz hatte meine erste Batterie übrigens immer noch Saft. Als Fazit lässt sich sagen, die Pentax K-1 macht süchtig!

 

    

     

 

Welchen Tipp hast du für unsere Leser im Umgang mit Artisten und das Fotografieren in der Manege oder auf der Bühne?

Meine Hauptleidenschaft gehört der Straßenartistik. Einen Tipp, den ich für das Fotografieren von Straßenkünstlern geben kann, ist der, unbedingt zwei Vorstellungen mitzunehmen. Bei der zweiten Vorstellung weiß man ganz genau, wann die Höhepunkte der Show dran sind. Und unbedingt zwischen die Kinder setzen. So nah wie möglich ran.

Oh, und eine ganz wichtige Bitte!!! Die Artisten leben tatsächlich alleine von dem, was sie in den Hut bekommen. Unterstützt sie – denn diese Kunst ist viel zu selten zu sehen. Nehmt euch die Zeit und lasst euch einen Moment von ihnen entführen.

 

     

 

Mehr von Nicole Oestreich finden Sie hier:

www.nicole-oestreich.com

 

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