INTERVIEW MIT CHRISTIAN AMMANN

12.05.2017

INTERVIEW MIT CHRISTIAN AMMANN

Der renommierte Schweizer Fotograf und Nikon Ambassador Christian Ammann hat schon diverse Preise erhalten und sich einen Namen als internationaler Fashion- und Beauty-Fotograf gemacht. Heute arbeitet er für die großen Modemarken dieser Welt. In unserem Kurzinterview spricht er über seinen Ansatz zur Modefotografie und weshalb ein Beauty Shot der Stilleben Fotografie nicht unähnlich ist.

 

Hallo Christian, wie immer unsere Einstiegsfrage: Wie bist du zur Fotografie gekommen und was war deine erste Kamera?

Ich wusste mit 12 Jahren dass ich Fotograf werden wollte.Ich hatte ein anderes Bild von diesem Beruf aber die Passion war entfacht. Meine erste Kamera war eine Nikon FM2. Ich experimentierte mit schwarz weiss Filmen und entwickelte sie selbst.

Mein Bruder und meine Schwester mussten für meine Inszenierungen hinhalten.

 

    

 

Du bist seit zwanzig Jahren in der Modefotografie tätig ... was macht für dich gute Modefotografie aus?

In der Modefotografie gibt es keine Einschränkungen. Ich kann sehr oft meine eigenen Ideen einfliessen lassen. Ich kann mich mit der Lichtführung austoben und kann wiederkehrende Themen kunstvoll umsetzen.

 

     

    

 

Wenn du einen Bereich in der Modefotografie wählen solltest, in dem du das Gefühl hast diesen wirklich gemeistert zu haben, welcher wäre das und wie sah dein "Training" aus?

Ich glaube dann würde ich den Beauty Bereich auswählen. Hier geht man wie bei einem Still Life vor. Alles muss perfekt eingeplant werden. Die Lichtführung ist dabei massgebend. Ich hab meine Ausbildung bei einem Still Life Fotografen absolviert, dies war der Anfang des Trainings.

Ich hab meine Fähigkeiten mit Licht umzugehen immer mehr verfeinert und wende heute dieses in über 20 Jahren gesammelte Wissen an. Natürlich habe ich mittlerweilen auch ein grosses internationales Netzwerk an Hair Make up Artistinnen, Stylistinnen und Models. Bei der Beauty Fotografie ist Teamwork der Schlüssel zum perfekten Bild.

 

   

    

 

Du hast auch schon als Portraitfotograf viele Celebreties vor der Kamera gehabt. Wie unterscheidet sich für dich die herangehensweise an ein Portraitshooting zu einem Modeshooting in deiner Planung?

Bei einem Celebrity Shooting gehe ich sehr ähnlich wie bei einem Modeshooting vor. Ich bin immer frühzeitig vorbereitet auf dem Set. Die Wahl der Team-Mitglieder ist bei diesen Shootings sehr wichtig. Ich bevorzuge durchdachte, ruhige Menschen auf dem Set, die Sicherheit ausstrahlen und wissen, was sie tun und nichts beweisen müssen ausser Ihr Können. Ich behandle grundsätzlich alle Menschen, denen ich begegne und die vor meiner Kamera stehen gleich. Der grösste Unterschied bei einem Portrait Shooting ist aber dass ich die zu fotografierende Person mehr einbeziehe. Ich möchte dass sie mit Ihrem Bild zufrieden ist und sich ihre Persönlichkeit darin reflektiert.

 

 

Auf der SCHAU! 2017 hast du mehrere Liveshootings mit einem Model angeboten. Was konnten die Besucher deines Workshops bei dir lernen?

Ich habe kurz die wichtigsten Abläufe und Überlegungen, die bei einem Modeshooting zu treffen sind vermittelt. Außerdem habe ich gezeigt, wie ich mit der Technik, dem Licht und der Regie umgehe.

Wir haben auch darüber gesprochen, wie man am Besten in einer stressigen Situation kreativ bleibt und natürlich bin ich auch auf die Anliegen der teilnehmenden Besucher eingegangen. Wir hatten eine gute Zeit und ich glaube, es konnten alle etwas für sich mitnehmen.