GETTY IMAGES – VISUELLE TRENDS FÜR 2017

03.02.2017

GETTY IMAGES – VISUELLE TRENDS FÜR 2017

Jedes Jahr wird von vielen mit Spannung erwartet, dass der in München ansässige Anbieter visueller Kommunikation Getty Images die visuellen Trends für das nächste Jahr ankündigt. Für diejenigen, die die bekanntgabe der Prognose im Dezember verpasst haben, möchten wir die wichtigsten Punkte für Trends in Werbefotografie, Design und visuelle Kommunikation in 2017 noch einmal zusammenfassen.

 

Die Trendprognose von Getty Images wirft einen Blick auf die Bildsprache, die Verbraucher in den kommenden Jahren am meisten ansprechen soll. Insgesamt sind diese Makro- und Mikrotrends in sechs Themenbereiche unterteilt, die von visuellen Anthropologen und Art Directors in einer umfassenden Recherche ermittelt wurden.

Zusätzlich wurde die Analyse um unternehmenseigene Einsichten zum Suchverhalten und aus den Bilddaten angereichert, die von den 400 Millionen Downloads stammen, die jährlich auf der Getty Images Website durchgeführt werden. All diese Daten wurden anschließend analysiert, um eine umfassende Übersicht von Visualisierungstechniken und -stilen zu erhalten, die voraussichtlich das kommende Jahr prägen.

 

 

Die sechs Themenbereiche die das Getty Images Expertenteam für das Jahr 2017 aufgestellt hat:

VIRTUALITY: Technische Innovationen erweitern unsere Wahrnehmung der Welt und führen uns von der Zweidimensionalität hin zu Bildern, die uns vollständig in das Geschehen eintauchen lassen. Technologie und Bildmaterial konvergieren zu einem neuen Höhepunkt des Storytellings. Mithilfe von VR können Marken hochemotionale Gemeinschaftserlebnisse schaffen, die eine Markenbindung über Produkte und Dienstleistungen hinaus ermöglicht.

GRITTY WOMAN: Unterschiedliche Trends, die wir in den letzten Jahren beobachten konnten, haben einen neuen Typ Frau hervorgebracht: Sie widersetzt sich Konventionen und reißt Mauern ein – was sie tut, ist ihr wichtiger, als ihr Aussehen. Sie ist tough und zielstrebig. Sie tritt für ihre Überzeugungen ein, ohne sich dafür zu rechtfertigen.

 

 

UNFILTERED: Neue Marken bedienen sich der Ästhetik des Fotojournalismus, um mit jüngeren Kunden zu kommunizieren und ihrem Storytelling eine ungefilterte und spontane Note zu geben. Der Trend „Unfiltered“ ist der Gegenentwurf zur Hochglanzwerbung; er illustriert eine neue Richtung in der kommerziellen Fotografie, hin zu einer dokumentarischen Ästhetik.

COLOUR SURGE: Farbe avanciert von einer reinen Bildkomponente zum Star. Wir sind visuell aus unseren Kinderschuhen herausgewachsen. Diese Evolution erlaubt es uns, Regeln zu brechen und auf unnatürliche Farbenkombinationen zurückzugreifen. Dieser Trend ermöglicht sich von konventionellen Farbpalletten ebenso zu lösen, wie von den etablierten Theorien darüber, „wie etwas aussehen soll“.

 

 

NEW NAIVETY: Endverbraucher emanzipieren sich zunehmend und sprechen immer weniger auf eine kuratierte, artifizielle Ästhetik an, die in der Anfangszeit der sozialen Medien entstanden ist. Stattdessen wenden sie sich ungezwungenen und unsachlichen Konzepten zu. Eine Entwicklung, die Marken entsprechend aufnehmen. „New Naivety“ nutzt Bilder, die spontan und verspielt sind – und manchmal auch unbequem. Es geht um Bilder, die nicht immer „on brand“ sind und einen unkonventionellen oder sogar unbeholfenen Eindruck vermitteln. Es ist an der Zeit, sich verrückt und ungeschminkt zu zeigen und andere dabei zum Lachen zu bringen.

GLOBAL NEIGHBOURHOOD: Die ständige Zirkulation von Waren, Informationen und auch Menschen rund um die Welt beeinflusst unsere Gesellschaft nachhaltig und birgt das Potenzial, unsere Sichtweise auf uns selbst zu verändern. „Global Neighbourhood“ bedeutet, sich auf den stetigen Wandel einzulassen und unsere kollektive kulturelle Identität weniger darüber zu definieren, woher wir kommen, als vielmehr darüber, mit wem wir in Kontakt treten und an was wir glauben.

Die visuellen Trends von Getty Images für das Jahr 2017 wurden im Rahmen des jährlich erscheinenden kreativen Handbuchs „Creative in Focus“ veröffentlicht. Die Publikation enthält neben weiterer tiefgehender Analysen der visuellen Trends einen detaillierten Einblick in Suchdaten. Hinzu kommen Essays, die sich mit der Normalisierung von Tabus sowie den Mythen und Missverständnissen der Markenkommunikation in Richtung der Millenials beschäftigen. Schließlich präsentiert das Handbuch talentierte Bildermacher aus der ganzen Welt und blickt in phänomenalen Fotoessays hinter die Kulissen des Mongolischen Ringens sowie auf die Neuentdeckung der amerikanischen Rodeokultur durch die Gay-Community.